Reiseautor Christoph Karrasch war im Oktober auf einer ganz besonderen Reise: Er ist in zehn Tagen um die Welt geflogen und hat dabei fünf Orte auf fünf Kontinenten besucht. Die Erlebnisse werden nachzulesen sein in dem Buch „#10Tage – In zehn Tagen um die Welt“, das im Frühjahr 2015 bei Ullstein extra erscheinen wird. Für Resonanzboden dokumentiert er zehn normale Tage.
von Christoph Karrasch
Meine kleine Weltreise war vollgepackt mit Erlebnissen und Emotionen. Genau so sollte sie sein. Ein Showauftritt in Las Vegas, Haka tanzen in Neuseeland, als Freiwilliger in einem Waisenhaus in Kathmandu. Da kann das normale Leben, das sich zu Hause so oft als Alltag beschimpfen lassen muss, nicht mithalten. Oder?
Wie spannend können zehn Tage zu Hause sein – im Vergleich zu zehn Tagen auf Weltreise? Ich habe alles festgehalten und stelle fest: Doch, ganz schön spannend.
Samstag, 01.11.
Rabimmelrabammel
Jedes Jahr Anfang November veranstaltet die Krippe, die mein dreijähriger Sohn bis vor einem halben Jahr besucht hat, ein Laternelaufen. Dieses Mal sind wir als Ehemalige mit dabei – und natürlich ist alles beim Alten: die Kinder essen Kuchen, die Eltern basteln…
Sonntag, 02.11.
Kinderkrankheiten
Eigentlich wollten wir uns nach dem Besuch im Schwimmbad heute Morgen nur kurz aufs Sofa kuscheln. Nach einer Stunde wachen wir wieder auf – und das Kind hat Fieber. Herrlich!
Montag, 03.11.
Fast ein Full-Time-Papa
Das kranke Kind geht heute nicht in den Kindergarten, sondern schrammelt unentwegt auf meiner Gitarre herum, während ich versuche, den zweiten #10Tage-Film aus Las Vegas zu schneiden und online zu stellen. Ich hatte schon entspanntere Arbeitstage.
Dienstag, 04.11.
Auf der Wippe
Heute geht es für zwei Tage für einen Auftrag nach Niedersachsen, wo ich mich unter anderem einem Fahrtraining unterziehe. Ich dachte ja immer, ich sei ein guter Autofahrer. Aber mir ist auf der Straße auch noch nie eine Wippe in die Quere gekommen.
Mittwoch, 05.11.
Vor 300.000 Jahren
Am zweiten Tag in Niedersachsen mache ich eine Zeitreise zurück in die Steinzeit. 1994 wurden in Schöningen 300.000 Jahre alte Speere gefunden – das sind weltweit die ältesten menschlichen Jagdwaffen, die je gefunden wurden. Ich versuche mich an einem Nachbau und zerre mir die Schulter. Ganz schön schwer, die Dinger.
Donnerstag, 06.11.
Autobahnstreik
Inzwischen versinkt Deutschland dank des viertägigen Lokführerstreiks im Bahnchaos. Mein Autoradio vermutet für meine Heimfahrt nach Kiel stundenlange Staus auf der Autobahn. Völlig unbegründet, wie man sieht. Egal, Hauptsache schönes Wetter.
Freitag, 07.11.
Ein Besuch beim Orthopäden
Spätfolgen von #10Tage? Von den zehn Nächten meiner Weltreise habe ich sechs sitzend im Flugzeug verbracht. Fand meine Lendenwirbelsäule wohl nicht so gut.
Samstag, 08.11.
Ferien bei den Schwiegereltern
Schon wieder Niedersachsen. Diesmal ein Wochenende bei den Schwiegereltern in Stade. Ein schönes Nest ist das.
Sonntag, 09.11.
Stationen eines Sonntags
Zum Ausklang des Wochenendes fahre ich mit meiner Frau und einem Freund nach Flensburg. Milow spielt – und das sehr schön. Er singt auch manchmal vom Reisen: „I’m gonna move to Canada, yeah, I’ve made up my mind. Leave everything behind. I’ll catch a plane and fly away from this rain.“
Montag, 10.11.
Eine Buchwidmung
Endlich habe ich keine anderen Aufträge mehr zu erledigen und kann mich für den Rest des Jahres ausschließlich meinem Buch widmen. Die ersten drei Zeilen sind schon fertig. Gut, oder?
Weblinks
Die offizielle Website von Christoph Karrasch
Christoph Karraschs Reiseblog „VonUnterwegs“
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